Die schöne Frau
Seit einiger Zeit wohne ich nun hier in dieser, für mich, fremden Stadt. Ich kenne hier noch niemanden, ich habe eine Wohnung in einem der Hochhäuser die hier rund um den Stadtkern gebaut sind, vom Dach aus kann man über die ganze Stadt schauen bis hinunter zum Hafen. Einmal bin ich bereits am Hafen gewesen, mit seinen Fähranlegern, den Containerschiffen und den kleinen Yachten. Doch meist halte ich mich in einem kleinen Park unweit meines Wohnblocks auf und genieße die Ruhe dich mich dort umgibt, eine Ruhe die ich in meinem täglichen Berufsleben leider nicht habe. In dieser Stadt, so scheint es mir, regiert nur der Arbeitswahn, alles läuft so strikt nach einem Schema ab, als ob jemand einen Stundenplan mit genausten Zeitangaben für die ganze Stadt gemacht hat und jeder sich danach richtet. Das ist dieser Park schon ein wahrer Fleck der Entspannung für mich, ein kleiner See ziert den Park, kein sehr großer, halt ein kleiner See mit ein paar Bänken darum Es war vor ein paar Monaten, ein warmer und sonniger Augustnachmittag, als ich aus dem Park zu meiner Wohnung schlenderte schaute ich nach oben, hinauf Richtung Himmel, als mein Blick so an den Häuserwänden entlang wanderte, fiel mir ein offenes Fenster auf, es war in einer der obersten Etagen meines Wohnblock, ich blieb stehen und schaute einen Augenblick hinauf als ich eine Gestalt wahrnahm die dort oben saß. Ihr Haar, langes dunkles Haar, wehte leicht im Wind und glänzte in der sonne, mehr war von Ihr nicht zu sehen. Ich ging weiter und meine Blicke verloren alsbald das Fenster, Als ich das Haus betrat waren meine Gedanken jedoch immer noch bei ihr und Ihrem wehenden ,leuchtendem Haar. Tags darauf begann es zu regnen so dass mein Nachmittag im Park in einem Kaffee an der Ecke endete. Der Regen hielt einige Tage an, sehr zu meinem Verdruss, denn mir fehlten die Stunden im Park. Der Kellner sagte zwar jedes Mal, ´an morgen wird die Sonne wieder scheinen´ aber dem war leider nicht so. Dann hörte es endlich auf zu regnen und die Wolken verzogen sich, so dass die Sonne wieder zum Vorschein kam. Am nächsten Tag konnte ich endlich wieder in den Park, denn die Sonne hatte das nasse Gras getrocknet und die Temperaturen auf einen schönen, angenehmen Wert gebracht. Nach meinem Spaziergang um den See, als ich mich bereits wieder auf dem Heimweg befand, schweiften meine Blicke unbewusst wieder hinauf zu dem Fenster, wo ich einige Tage zuvor diese Gestalt sitzen sah. Doch es war verschlossen, Die Wochen vergingen seit dem wie im Fluge, Es ist bereits Oktober und die Tage sind bereits merklich kühler geworden. Meine Spaziergänge enden immer häufiger in dem Kaffee an der Ecke. Eines Nachmittags, ich war wieder in dem Kaffee gelandet und hatte dort meinen Kaffee getrunken und war im Begriff zu gehen, prallte ich in der Tür fast mit einer jungen Frau zusammen, ich wollte mich gerade entschuldigen als mein Blick in Ihr Gesicht viel und ich nur noch diese schönen Augen und das dunkle Haar sah, ich begann zu stottern, worauf sie mir ein lächeln schenkte. Als ich meine Fassung wieder gefunden hatte fragte ich sie ob ich sie auf einen Kaffee einladen dürfte. Sie nahm die Einladung an und wir setzten uns an einen der Tische in dem hinteren Bereich des Lokals, erst als wir saßen wurde mir klar das ich Sie schon mal gesehen hatte, doch erst einige Minuten später wurde mir klar das dieses die Frau war welche ich Monate zuvor an dem Fenster sitzen sah. Wir saßen etwa 2Stunden und redeten, irgendwann im Laufe des Gespräches gestand ich Ihr das ich Sie schon mal gesehen habe , auf Ihren fragenden Blick hin erzählte ich Ihr wie ich sie im Sommer dort oben sitzen sah. Nach Beendigung meiner Erzählung fing Sie an zu lachen, ich konnte merken wie ich rot wurde, ihr lachen wurde zu einem lächeln und sie sagte, das es ihr Leid tut mich nun in Verlegenheit gebracht zu haben und sagte mir das sie in Ihre Wohnung nur am Fenster rauchen würde, und sich dazu meist auf das Fensterbrett setzt und nebenbei die Aussicht genießt. Jetzt fing ich an zu lächeln. Die Zeit war in dem Gespräch rasend schnell vergangen und so beschlossen wir nun den Heimweg anzutreten, nach dem wir dann gezahlt hatten verließen wir das Kaffee und gingen zum Eingang wo sich unsere Wege dann trennten da ich nur ein paar Stufen zu gehen hatte während sie mit dem Fahrstuhl noch ein ganzes Stück fahren musste. Seit dem Nachmittag liefen wir uns des Öfteren über den Weg, und sprachen oder gingen Kaffee trinken. Eines Nachmittags fragte sie was ich denn abends immer so mache, als ich darauf hin antwortete das ich meistens nichts mache, fragte sie ob ich nicht Lust hätte mal mit Ihr Billard spielen zu gehen, ich überlegte nicht lange und sagte zu. So trafen wir uns dann auch noch zu anderen Gelegenheiten, ob es nun Billard, Dart, Tanzen oder sonst etwas war. Die Zeit verging und nach dem Winter kam der Frühling, draußen wurde es wieder wärmer und auch die Bäume wurden langsam wieder grün. An einem Nachmittag, ich saß Zuhause, klingelt mein Telefon. Sie war dran und fragte ob ich nicht Lust hätte hoch zu kommen zu Ihr zum Kaffee und da ich eh nichts anderes zu erledigen hatte sagte ich zu. Ein paar Minuten später stand ich vor Ihrer Tür und Klingelte, sie öffnete und bat mit hinein. Es war eine sehr schöne Wohnung, sie lächelte als sie mich ins Wohnzimmer geleitete, der Tisch war bereits gedeckt, also setzten wir uns, unterhielten uns und redeten. Nach einiger Zeit stand sie auf und ging zum Fenster, ich schaute ihr zu wie sie es öffnete und sich dann auf das Fensterbrett setzte. Da die Sonne schon tief im Westen stand leuchtete ihr haar rötlich gelb während der leichte wind hindurch fuhr, sie lächelte mich an und bat mich zu ihr. Ich ging hinüber und setzte mich auf die andere Seite, wir saßen einige Minuten nur so da und schauten uns an, dann zeigt sie nach draußen, über die Dächer, mein Blick folgte ihrer Hand, mein Blick schweifte über die, durch den Sonnenuntergang, rötlich-gelb leuchtenden Dächer der Stadt, während die Sonne am Horizont langsam im Meer versank. Ich vernahm ein leises Kichern und als ich wieder zu ihr blickte sah ich dieses wunderschöne Lächeln, erst da merkte ich, das mein Mund offen stand, wie bei einem kleinen Kind welches vor dem Weihnachtsbaum steht und ihn bestaunte, ihr lächeln wurde zu einem Lachen was mich erröten ließ. Wir saßen noch einige Zeit am Fenster und redeten. Nach einiger Zeit verabschiedete ich mich bedanke mich für den Kaffee und den wunderbaren Ausblick, sie lächelte mich an woraufhin ich sie in den Arm nahm. Sie gab mir dann zum Abschied noch einen Kuss und dann ging ich............
Fortsetzung folgt!! oder???
(c) Norbert Schröder 2002
|